Werk
Zentrumsbebauung Angensteinerplatz, Reinach

Durch seine Lage an der Wegbiegung zum Eintritt ins Ortszentrum von Reinach, kommt dem Umfeld des Angensteinerplatzes stadträumlich eine grosse Bedeutung zu. Mit dem bestehenden Kantonalbankhochhaus ist der Ort in Fernwirkung zwar räumlich ausgezeichnet, auf der Stadtebene haben die angrenzenden Gebäude jedoch wenig Bezug zueinander, die räumliche Einfassung fehlt. Heute hat er den Charakter eines Durchgangsortes mit Parkierungsmöglichkeiten.

Ausgangspunkt des Projekts ist die Neupositionierung der Bauvorhaben in Bezug auf den öffentlichen Raum. Sie wurde in einem vorausgegangenen Varianzverfahren entwickelt und im Richtprojekt zum Quartierplan «Angensteinerplatz» in Ihren Grundzügen definiert. Ein Ensemble aus zwei Baukörpern, ein neues Hochhaus am bestehenden Standort und ein Pavillongebäude, bildet die neue Bebauungsstruktur am Angensteiner Platz. Das neue Hochhaus wird am Standort des bestehenden Gebäudes verortet. Der bereits etablierte, städtebaulich markant an der Kurve stehende Hochpunkt wird aufgegriffen und neu formuliert: Der Sockelbau wird zweigeschossig und zu Gunsten des Freiraums kompakter ausgebildet. Im Osten weicht er zurück, der Angensteiner Platz wird erweitert und die Proportion des Freiraumes verbessert. Bereits von der Hauptstrasse öffnet sich ein Durchblick auf den neuen Angensteinerplatz. Gleichzeitig rückt das Hochhaus näher an den Kreisel steigert die Präsenz an Reinachs Hauptverkehrsachse, tritt in direkteren Zusammenhang mit dem Pavillonbau und differenziert die unterschiedlichen Aussenräume. Der Wohnturm ist fünfeckig ausgebildet. Auf den Standort zugeschnitten nimmt die Form die unterschiedlichen Richtungen des Ortes auf. Die Aufteilung seines Umfangs auf fünf Seiten lässt das Hochhaus schlank erscheinen. Für die Wohnungen ergeben sich vielfältige Orientierungen, sie sind jeweils in zwei Richtungen blickend über Eck organisiert. Der Pavillonbau ist aus einer quadratischen Form entwickelt, die Ost- und Westseite des Punktbaus drehen im Norden bzw. Süden ab und weiten den Übergang zwischen Platz und Kreisel und den Strassenraum am Schnittpunkt von Au- und Angensteinerstrasse auf. Der als Pavillon auf dem Platz konzipiert Bau öffnet sich wechselseitig von Geschoss zu Geschoss in alle sechs Richtungen. Es entsteht ein Fassadenspiel aus grossformatigen, offenen und geschlossenen Flächen, die dem vergleichsweise kleinen Volumen eine herausragende Stellung und öffentlichen Charakter auf dem Platz geben. Erdgeschossig sind öffentlichkeitswirksame Nutzungen im Pavillon und Sockel platziert. Beide Bauten sind in Holz-Hybrid Bauweise geplant. Vertikale Betonkerne nehmen die Vertikalverbindungen auf und steifen die Holzkonstruktion aus Decken, Stützen und Trägern aus.

Der Angensteinerplatz selber bietet grosse, zusammenhängende Flächen und soll flexibel und multifunktional nutzbar sein. Der Belag des Platzes dehnt sich auf die Angensteinerstrasse und bis an Au- und Hauptstrasse aus. Der durchgängige helle Asphaltbelag verbindet alle Gebäude miteinander, setzt sich deutlich vom Strassenraum ab und minimiert das Aufheizen der Flächen. Die deutlich andersartige Gestaltung des Asphalts auf dem Platz zwischen den unterschiedlichen Gebäuden, signalisiert das Betreten und Befahren des neuen Angensteinerplatzes und der Angensteinerstrasse mit geänderten Verkehrsregeln und -hierarchien. Die Angensteinerstrasse soll als Begegnungszone ausgebildet werden. Eine unterirdische,zweigeschossige, öffentliche Einstellhalle befreit den Platz von Parkierung, die neue Einfahrt von der Hauptstrasse verringert den Verkehr.

Der urbane Platz ist mit verschiedenen Lindenarten bepflanzt, die sich zusätzlich in ihren Wuchsformen und Grössen unterscheiden. Sie spenden Schatten und Sichtschutz für den Stadtraum. Die Pflanzgruben sind grosszügig miteinander verbunden, um grosse zusammenhängende Baumgruben zu erhalten. Einige Bereiche der Bauminseln erhalten eine Einsaat mit Wildblumen und -kräutern.

Zentrumsbebauung Angensteiner Platz, Reinach, 2022 - 2028
Neubau Wohnhochhaus, Pavillongebäude, öffentlicher Platz, Einstellhalle,
Architektur, Generalplanung
Mitarbeit Daniel Wentzlaff, Michael Muellen, Barbara Koren, Bartek Grzesznik, Guilherme Adao
Renderings Yoshi Nagamine

Durch seine Lage an der Wegbiegung zum Eintritt ins Ortszentrum von Reinach, kommt dem Umfeld des Angensteinerplatzes stadträumlich eine grosse Bedeutung zu. Mit dem bestehenden Kantonalbankhochhaus ist der Ort in Fernwirkung zwar räumlich ausgezeichnet, auf der Stadtebene haben die angrenzenden Gebäude jedoch wenig Bezug zueinander, die räumliche Einfassung fehlt. Heute hat er den Charakter eines Durchgangsortes mit Parkierungsmöglichkeiten.

Ausgangspunkt des Projekts ist die Neupositionierung der Bauvorhaben in Bezug auf den öffentlichen Raum. Sie wurde in einem vorausgegangenen Varianzverfahren entwickelt und im Richtprojekt zum Quartierplan «Angensteinerplatz» in Ihren Grundzügen definiert. Ein Ensemble aus zwei Baukörpern, ein neues Hochhaus am bestehenden Standort und ein Pavillongebäude, bildet die neue Bebauungsstruktur am Angensteiner Platz. Das neue Hochhaus wird am Standort des bestehenden Gebäudes verortet. Der bereits etablierte, städtebaulich markant an der Kurve stehende Hochpunkt wird aufgegriffen und neu formuliert: Der Sockelbau wird zweigeschossig und zu Gunsten des Freiraums kompakter ausgebildet. Im Osten weicht er zurück, der Angensteiner Platz wird erweitert und die Proportion des Freiraumes verbessert. Bereits von der Hauptstrasse öffnet sich ein Durchblick auf den neuen Angensteinerplatz. Gleichzeitig rückt das Hochhaus näher an den Kreisel steigert die Präsenz an Reinachs Hauptverkehrsachse, tritt in direkteren Zusammenhang mit dem Pavillonbau und differenziert die unterschiedlichen Aussenräume. Der Wohnturm ist fünfeckig ausgebildet. Auf den Standort zugeschnitten nimmt die Form die unterschiedlichen Richtungen des Ortes auf. Die Aufteilung seines Umfangs auf fünf Seiten lässt das Hochhaus schlank erscheinen. Für die Wohnungen ergeben sich vielfältige Orientierungen, sie sind jeweils in zwei Richtungen blickend über Eck organisiert. Der Pavillonbau ist aus einer quadratischen Form entwickelt, die Ost- und Westseite des Punktbaus drehen im Norden bzw. Süden ab und weiten den Übergang zwischen Platz und Kreisel und den Strassenraum am Schnittpunkt von Au- und Angensteinerstrasse auf. Der als Pavillon auf dem Platz konzipiert Bau öffnet sich wechselseitig von Geschoss zu Geschoss in alle sechs Richtungen. Es entsteht ein Fassadenspiel aus grossformatigen, offenen und geschlossenen Flächen, die dem vergleichsweise kleinen Volumen eine herausragende Stellung und öffentlichen Charakter auf dem Platz geben. Erdgeschossig sind öffentlichkeitswirksame Nutzungen im Pavillon und Sockel platziert. Beide Bauten sind in Holz-Hybrid Bauweise geplant. Vertikale Betonkerne nehmen die Vertikalverbindungen auf und steifen die Holzkonstruktion aus Decken, Stützen und Trägern aus.

Der Angensteinerplatz selber bietet grosse, zusammenhängende Flächen und soll flexibel und multifunktional nutzbar sein. Der Belag des Platzes dehnt sich auf die Angensteinerstrasse und bis an Au- und Hauptstrasse aus. Der durchgängige helle Asphaltbelag verbindet alle Gebäude miteinander, setzt sich deutlich vom Strassenraum ab und minimiert das Aufheizen der Flächen. Die deutlich andersartige Gestaltung des Asphalts auf dem Platz zwischen den unterschiedlichen Gebäuden, signalisiert das Betreten und Befahren des neuen Angensteinerplatzes und der Angensteinerstrasse mit geänderten Verkehrsregeln und -hierarchien. Die Angensteinerstrasse soll als Begegnungszone ausgebildet werden. Eine unterirdische,zweigeschossige, öffentliche Einstellhalle befreit den Platz von Parkierung, die neue Einfahrt von der Hauptstrasse verringert den Verkehr.

Der urbane Platz ist mit verschiedenen Lindenarten bepflanzt, die sich zusätzlich in ihren Wuchsformen und Grössen unterscheiden. Sie spenden Schatten und Sichtschutz für den Stadtraum. Die Pflanzgruben sind grosszügig miteinander verbunden, um grosse zusammenhängende Baumgruben zu erhalten. Einige Bereiche der Bauminseln erhalten eine Einsaat mit Wildblumen und -kräutern.

Zentrumsbebauung Angensteiner Platz, Reinach, 2022 - 2028
Neubau Wohnhochhaus, Pavillongebäude, öffentlicher Platz, Einstellhalle,
Architektur, Generalplanung
Mitarbeit Daniel Wentzlaff, Michael Muellen, Barbara Koren, Bartek Grzesznik, Guilherme Adao
Renderings Yoshi Nagamine

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